In der Standard Platform League wird Fußball mit einer standardisierten Roboterplattform gespielt. Das bedeutet, dass alle Teams dieselbe Hardware einsetzen und sich nur in der entwickelten Software voneinander unterscheiden. Zum achten Mal wird bei einer RoboCup German Open der humanoide Roboter NAO der Firma Softbank Robotics als einheitliche Plattform eingesetzt.
Der NAO hat bis zu 25 angetriebene Gelenke. Im Kopf sind zwei Kameras für die Wahrnehmung der Umgebung integriert, in der Brust befinden sich Ultraschallsensoren zur Entfernungsmessung sowie Gyroskope und Beschleunigungssensoren zur Messung der Körperlage. In den Füßen gibt es Sensoren zur Messung des Bodenkontakts und des Kontakts mit dem Ball. Teams aus jeweils fünf NAOs spielen auf einem 9 x 6 m² großen Spielfeld gegeneinander. Sie sind dabei vollkommen autonom. Sie können aber per WLAN miteinander kommunizieren und die Entscheidungen des (menschlichen) Schiedsrichters empfangen.
Bei der RoboCup German Open 2017 gab es zwei große Neuerungen: Es wurde auf Kunstrasen statt auf Teppich gespielt und die Beleuchtungsbedingungen mussten nicht mehr konstant sein, d. h. es durfte neben großen Fensterflächen gespielt werden, so dass z. B. Sonnenlicht direkt auf das Feld fallen konnte. Der Kunstrasen ist eine große Herausforderung für die Laufbewegungen der Roboter. Die variable Beleuchtung erfordert neue Lösungen für die Belichtungssteuerung der Kameras und für die Bildverarbeitung.
Die Spiele der Standard Platform Liga sind im Archiv des Live Streams abgelegt.
Dr. Thomas Röfer (DFKI Bremen)
chair-spl@robocupgermanopen.de